Die Pfarrer waren durchweg Mönche der Abtei Deutz; so um 1234 ein Johannes, der Dechant der Christianität bzw. des Dekanates Zülpich war, als er zum 19. Abt von Deutz gewählt wurde. Der liber valoris , ein Abgabenverzeichnis an den Kölner Erzbi-schof aus 1308, zählt Disternich als Pfarre im Dekanat Zülpich auf.
In den Visitationsprotokollen von 1559 wird als Pfarrer der Mönch Nikolaus Freden genannt, von 1561 an Abt in Deutz und Generalpräses der Bursfelder Kongregation.
1802 wurde das Zülpicher Dekanat aufgehoben und die französische Verwaltungsordnung eingeführt. Disternich kam als Sukkursale unter der Oberpfarre Nideggen zum Kanton Froitzheim.
1825 wurde die Dekanatsordnung wieder eingeführt und Disternich dem Dekanat Nideggen zugeteilt. 1925 kam die Pfarrei zum Dekanat Zülpich und bei der Wiederer-richtung des Bistums Aachen zum
Dekanat Vettweiß. Die im Norden von Disternich gelegene Hallen-burg war im frühen 16. Jh. wegen der Konfessionszugehörigkeit ihrer Besitzer aus dem Geschlecht von Efferen religiöses Zentrum für
die Anhänger der protestantischen Lehre in der Umgebung.
Kirche St. Mariä Himmelfahrt
Von der 1147 erwähnten Kirche finden sich keine Spuren. Der Turm des derzeitigen Gotteshauses ist aus 1649. Weiter nach Westen wurde im 18. Jh. die Kirche gebaut. Backsteinsaalbau aus 1724 mit dreiseitig geschlossenem Chor und anschließendem Ostturm, das südseitige ursprüngliche Rundbo-genportal mit bekrönender Nische vermauert, im Westen später angefügte Vorhalle mit seitlichem Eingang; im Innern Pliestertonne. 1752 wurde die Kirche benediziert.
Textquelle:
Handbuch des Bistums Aachen, 3. Ausgabe, 1994, Hrsg. Bischöfliches Generalvikariat Aachen
Bildquelle: Klara Lensing