Die Kollatur hatte das Stift Rellinghausen, die Grafen von Jülich in den sogenannten päpstlichen Monaten. 1398 wird bereits der Magdalenenaltar genannt. 1550 ist Froitzheim "Moderkirch". Als nach dem Frieden von Luneville 1801 das linksrheinische Gebiet an Frankreich gekommen war, wurde die französische Verwaltungs-ordnung eingeführt und das Gebiet in Friedens-gerichtsbezirke eingeteilt.
Dementsprechend wurde auch das neue Bistum Aachen gegliedert.
Im Friedensgerichtsbezirk (Kanton) Froitzheim wurde Nideggen Hauptpfarre.Nach Aufhebung des Bistums Aachen und neuer Einteilung in Dekanate 1827 gehörte Froitzheim zum Dekanat Nideggen. 1863 wurde Ginnick abgetrennt und zur Pfarre erhoben. 1925 kam Froitzheim zum neuerrichteten Dekanat Vettweiß, das 1973 mit dem Dekanat Nörvenich zusammengeschlossen wurde. Pfarrbezirk: Froitzheim, Frangenheim, Kemperhof.
Kirche zum hl. Bischof Martin von Tours
Im 11./12. Jh.(?) hatte Froitzheim eine Saalkirche mit eingezogenem Chor. Das Nordschiff und der Westturm müssen danach angebaut worden sein. Das Seitenschiff hatte
die Gemeinde zu unterhalten. 1757 stürzte das zweischiffige Langhaus ein, 1766 wurde das Mittelschiff auf den alten Fundamenten wieder aufgebaut. Diese Kirche wurde 1868 - 70 durch einen Neubau
nach Plänen
von Heinrich Nagelschmidt ersetzt. Ausmalung im Chor von Heinrich Burger, Köln, 1872.
Dreischiffige Säulenhalle mit Chorjoch und Apsis. Westturm mit quadratischem Unterbau,
in Höhe des Langhauses in ein Achteck übergehend. Geweiht am 9. Juli 1873.
Textquelle:
Handbuch des Bistums Aachen, 3. Ausgabe, 1994, Hrsg. Bischöfliches Generalvikariat Aachen
Bildquelle: Klara Lensing